Wittenstein mit bakterizidfreiem Blaser-Kühlschmierstoff erfolgreich
Die genaue Analyse der Herstellungsprozesse, konstruktive, lösungsorientierte Diskussionen und engagiertes Teamwork: So konnte der Schweizer Präzisionshersteller Wittenstein AG in Zusammenarbeit mit den Kühlschmierstoff-Spezialisten von Blaser Swisslube die Produktivität Schritt für Schritt erhöhen. In der Zahnstangenfertigung sorgte der bakterizidfreie Kühlschmierstoff B-Cool GR 620 für ein Ende der Hautprobleme der Mitarbeiter. In der Produktion von Umlaufträgern konnte Vasco 6000 die zuvor herrschenden Stabilitätsprobleme ad acta legen. Konstruktiv geht es auch in die Zukunft: Wittenstein will das Kühlschmierstoff-Management in Zusammenarbeit mit Blaser Swisslube digitalisieren.
Die Wittenstein AG mit Sitz in Grüsch, Schweiz, vertreibt seit mehr als 20 Jahren hochpräzise Antriebe, Steuerungen, Regelungen und komplette mechatronische Systeme der Konzernmutter WITTENSTEN SE für Bereiche, in denen ein Maximum an Präzision erforderlich ist. Die Produkte sind hochinnovativ und zukunftssicher. Die WITTENSTEIN SE mit mehr als 2.700 Mitarbeitenden ist ein globaler Technologie- und Qualitätsführer, der in Sachen technischer und wirtschaftlicher Effizienz immer wieder neue Massstäbe setzt. Im Werk Grüsch im Kanton Graubünden, werden Zahnstangen für den internationalen Einsatz sowie Planetenradträger für die Getriebemontage in Deutschland gefertigt.
Im Jahr 2019 suchten Verantwortliche der Wittenstein AG an der Prodex in Basel, der führenden Schweizer Fachmesse für Werkzeugmaschinen, das Gespräch mit den Kühlschmierstoff-Experten von Blaser Swisslube. Dabei ging es um konkrete Probleme bei der Fertigung von Zahnstangen. «Nachdem wir mehrere Jahre mit Schaumproblemen zu kämpfen hatten und deswegen den Kühlschmierstoff wechselten, führte das neu eingesetzte Produkt eines Blaser-Konkurrenten zu starken Hautirritationen bei Mitarbeitern. Wir konsultierten die Schweizer Unfallversicherung SUVA, welche uns den Einsatz eines bakterizidfreien Kühlschmierstoffes empfahl», erinnert sich Wittenstein Leiter Technologie Aldin Banovi.
Problemlösung im Vordergrund
Oliver Kössel, Geschäftsführer der WITTENSTEIN AG, fügt hinzu: „Im Gespräch mit Blaser ging es nun darum, bakterizidfreie Alternativen zu diskutieren. Es begann ein intensiver Austausch mit dem Blaser-Vertrieb und den Labormitarbeitenden. Ein hervorragender, konstruktiver Prozess, bei dem Blaser auch die Maschinenhersteller ins Boot nahm, Inhaltsstoffe besprach und dann konkrete Vorschläge machte. Problemlösung stand immer im Vordergrund.“
In einem ersten Versuch wurde ein Blaser Kühlschmierstoff ausprobiert, aber es kam zu Schaumbildung, Ablagerungen und Fremdöleintrag. „Wir mussten mit Additiven steuern, was nicht in unserem Sinne war. Deswegen haben wir gemeinsam weiter nach einer Lösung gesucht“, erläutert Kössel.
Visualisierung der Aussenansicht der Firma Wittenstein in Grüsch, Schweiz
Eine von Wittenstein produzierte Zahnstange
Humanverträglichkeit Priorität
Technischer Verkaufsberater von Blaser Philipp Kopp: «Die Offenheit des Kunden gegenüber bakterizidfreien Produkten in der Schleifbearbeitung öffnete die Tür für
B-Cool GR 620, ein wassermischbarer Kühlschmierstoff, der genauso leistungsstark wie ein synthetisches Produkt ist.» Dieser Kühlschmierstoff überzeugt durch hohe Schleifleistung und Werkstückqualität, hervorragendes Spülverhalten, einfache Reinigbarkeit und Schaumfreiheit. «Damit ist B-Cool GR 620 auch ideal für Hochdrucksysteme geeignet», so Kopp. Dadurch, dass das Produkt frei von Bakteriziden, Bor, Formaldehyd, chlorierten Stoffen und schwefelhaltigen EP-Additiven ist, zeichnet es sich überdies durch sehr gute Humanverträglichkeit aus.
B-Cool GR 620 wurde in einer sechsmonatigen Testphase, die im Oktober 2020 startete, unter die Lupe genommen. Leiter Technologie bei Wittenstein Aldin Banovi: «Die Testphase hat rasch bewiesen, dass wir das richtige Produkt gefunden hatten: Es kam zu deutlich weniger Schaumbildung. Hautirritationen gehörten von einem Tag auf den anderen der Vergangenheit an. Daher haben wir dann beschlossen, komplett auf diesen Kühlschmierstoff umzustellen.» Im Jahr 2021 veranstaltete Blaser Schulungen bei Wittenstein, um den Maschinenbedienern und Zuständigen den richtigen Umgang mit dem Kühlschmierstoff näher zu bringen.
Kampf dem Pilzbefall
Auch in der vollautomatisierten Herstellung von Umlaufträgern trug die enge Zusammenarbeit von Wittenstein und Blaser Swisslube Früchte. Beim zuvor eingesetzten Schmierstoff kam es regelmässig zu Pilzbefall, das Produkt und damit der ganze Prozess war nicht stabil. „Nach den guten Erfahrungen in der Zahnstangenfertigung haben wir Probleme mit Werkzeugen und Fräsern in der Umlaufträgerherstellung mit unseren Partnern bei Blaser diskutiert. Das Ziel war, eine stabilere Lösung zu finden“, berichtet Aldin Banovi. Nach der Analyse der Produktionsprozesse empfahlen die Blaser-Experten den Einsatz von Vasco 6000, ein robustes, belastbares und stabiles Universalprodukt mit langer Standzeit. Der wassermischbare, mineralöl-, bor- und chlorfreie Kühlschmierstoff auf Esterölbasis ist bestens für die allgemeine bis schwere Zerspanung von Guss, Stahl, Aluguss-Legierungen, Titan und Nickelbasis-Legierungen geeignet. In einer Testphase überzeugte Vasco 6000 auf ganzer Linie. Banovi: „Wir haben bessere Haltbarkeiten erreicht und die Stabilitätsprobleme in den Griff bekommen.“
In der Kollaboration zwischen Wittenstein und Blaser ist Zielsicherheit Trumpf: «Gemeinsam mit den Blaser-Fachleuten konnten wir die Prozesse nach und nach verbessern. Heute fertigen wir problemlos mehrschichtig und haben einen humanverträglichen Kühlschmierstoff», betont Banovi. In den kommenden Jahren soll die erfolgreiche Kooperation weiter vertieft werden. So ist die Einführung eines digitalen Kühlschmierstoff-Managements angedacht. Banovi: „Das Wechseln des Kühlschmierstoffes ist ein zeitlicher Aufwand. Dazu kommt, dass es schwierig ist, die Konzentration manuell zu 100 Prozent richtig einzustellen. Um hier die Effizienz zu erhöhen und immer den optimalen Kühlschmierstoff zu haben, denken wir über die digitale Lösung nach. Dafür ist Blaser unser idealer Partner.“