RCM Estech & Blaser: „Weiter gekommen, als wir am Anfang wollten.“
Klebrige Rückstände auf Teilen und Maschinen sowie eine suboptimale Kühlschmierstoffstandzeit waren Problemstellungen, mit denen der Präzisionsfertiger RCM Estech AG mit Sitz in Burgdorf, Schweiz, die Kühlschmierstoff-Fachleute von Blaser Swisslube kontaktierte. Nach Detailanalyse und erfolgreicher Testphase wurde auf den vielseitig einsetzbaren Kühlschmierstoff B-Cool 610 umgestellt. Die Ergebnisse lassen sich sehen: Die Kühlschmierstoff-Standzeit konnte mehr als verdoppelt werden, Verklebungen gehören der Vergangenheit an und die Humanverträglichkeit wurde nachhaltig verbessert. In Zukunft will RCM Estech in Zusammenarbeit mit Blaser auf automatisierte Nachfüllung und Dosierung des Kühlschmierstoffes setzen.
Im Jahr 2008 wurde die RCM Estech AG in die Estech Industries integriert. Das Unternehmen mit Sitz in Burgdorf zeichnet sich durch die leistungsstarke Zerspanung von hochfesten Werkstoffen auf modernen Bearbeitungsmaschinen aus. In den Werkhallen des Präzisionsherstellers werden Komponenten für Fahrzeuge und Motoren, dünnwandige Teile mit hohen Form- und Lagetoleranzen, Zahnräder und andere hochgenauen Teile gefertigt. Diese Vielseitigkeit ist einerseits ein echtes Asset für RCM Estech, in der Auswahl des Kühlschmierstoffes allerdings auch eine spezielle Herausforderung. «Von der Aluminiumbearbeitung mit hohen Drehzahlen bis zu sehr hartem, geschmiedetem Stahl – bei uns gibt es eine riesige Bandbreite an bearbeiteten Materialien. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an den Kühlschmierstoff», betont Dominik Böhlen, Sicherheitsbeauftragter und Verantwortlicher für den Unterhalt bei RCM Estech.
Diesen hohen Anforderungen konnte der in früheren Jahren eingesetzte Kühlschmierstoff nicht gerecht werden. Es kam zu klebrigen Rückständen auf Teilen und Maschinen, insbesondere auf den Filtern von Motoren und Elektroinstallationen. „Je höher die Verdunstung, desto höher war die Anfälligkeit für Verklebung. Es wurde zu einem echten Problem, die Lebensdauer des Kühlschmierstoffes aufrecht zu erhalten“, erklärt Böhlen. „Das zog sich über einen langen Zeitraum. Mindestens einmal im Jahr mussten wir den Kühlschmierstoff wechseln, auf manchen Maschinen sogar alle sechs Monate.“
Kein Wunder, dass sich die Verantwortlichen von RCM Estech nach Alternativen umgeschaut haben. Fündig wurden sie in nächster Nähe: Keine 15 Autominuten entfernt von Burgdorf befindet sich der Hauptsitz des global agirenden Kühlschmierstoff-Experten Blaser Swisslube. Böhlen: „Ein führender Schmierstoff-Spezialist gleich um die Ecke – da war die Kontaktaufnahme naheliegend. Nicht nur wegen des Fachwissens und der Produkte, auch Anfahrtswege und Lieferfristen sind jetzt optimiert.“
2020 kam es zu ersten Gesprächen. Die Blaser-Fachleute um den Technischen Verkaufsberater Martin Haas besuchten RCM Estech und nahmen sich die Produktionsgegebenheiten unter die Lupe. Jeder noch so kleine Stein wurde umgedreht: Maschinen, Bearbeitungsprozesse, Werkzeuge, Wasserqualität, Werkstattumgebung. Nach Laboranalysen und Diskussionen empfahl Blaser Swisslube eine Testphase mit dem wassermischbaren Kühlschmierstoff B-Cool MC 610. „Ein chlorfreies Produkt mit niedrigem Mineralölgehalt, das speziell für die Bedürfnisse von Mischfertigern entwickelt wurde. B-Cool MC 610 liefert bei der Bearbeitung von verschiedensten Materialien eine hohe Zerspanungsleistung, makellose Oberflächen und bildet keine Rückstände“, erläutert Blaser Verkaufsberater Martin Haas. Selbst bei empfindlichen Aluminiumlegierungen sorgt B-Cool MC 610 für makellose Oberflächen. Zudem garantiert der Alleskönner hervorragende Filtrierbarkeit. Haas: „Zu den Vorteilen zählen eine hohe Maschinenverfügbarkeit und lange Standzeit, keine Rückstände und geringer Verbrauch durch hervorragendes Spülverhalten, die Eignung für alle Wasserarten, und die Eignung für Systeme mit einem hohen Risiko für Bakterienwachstum. Kurzum, B-Cool MC 610 ist sehr robust und stabil.“ Neutraler Geruch und gute Hautverträglichkeit erhöhen die Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter.
Erfolgreich getestet
Mit dem Ziel, die Prozesssicherheit nachhaltig zu erhöhen, wurde eine Testphase auf zwei Maschinen gestartet. „Wir haben eine Maschine ausgewählt, auf der wir sehr vielseitig bearbeiten, und eine, auf der wir Probleme mit der Standzeit des Kühlschmierstoffes hatten“, berichtet Dominik Böhlen. Der Erfolg der Testphase war umgehend erkennbar: „Bearbeitungsqualität, Vermeidung von Rückständen, Stabilität des Kühlschmierstoffes – alles hat auf Anhieb funktioniert.“ Das Ziel, eine Kühlschmierstoffstandzeit von 1,5 Jahren zu erreichen, wurde mit mehr als zwei Jahren deutlich übertroffen. Auch die Hautverträglichkeit ist viel besser als beim zuvor im Einsatz befindenden Kühlschmierstoff. Ende 2020 wurde die ganze Produktion auf das Blaser-Produkt umgestellt. „Eine Verdoppelung der Standzeit ist natürlich positiv. Wir hatten viele Anforderungen, und alle wurden übertroffen. Wir sind weiter gekommen, als wir am Anfang wollten“, zieht Böhlen zufrieden Bilanz.
Blaser und RCM Estech arbeiten sehr eng zusammen: Alle ein bis zwei Monate besuchen Blaser-Mitarbeiter das Unternehmen, überprüfen jede Maschine und begutachten den Kühlschmierstoff. Ein Sensor misst den Kühlschmierstoff selbständig und speichert alle Messdaten. In Zukunft überlegt RCM Estech, die Nachfüllung in Kooperation mit Blaser Swisslube zu automatisieren. Böhlen: „Wir sehen darin grosses Potential, einerseits durch die Zeitersparnis, andererseits auch qualitativ durch die genaue Dosierung der Emulsion.“