Blaser Swisslube Logo
Was passiert mit den Kühlschmierstoffproben? Die Reise der Kundenproben durchs Labor
Triage der Kundenproben
Aus der ganzen Welt schicken unsere Kunden Kühlschmierstoffproben nach Hasle Rüegsau. Viele Hundert Kundenproben haben im letzten Jahr den Weg in unser Labor gefunden und wurden von unseren Spezialisten eingehend analysiert. Davon gelangen knapp 7’000 Proben in den mikrobiologischen Kundendienst. Was passiert mit einer Kundenprobe? Was wird standardmässig analysiert und was ist der Unterschied zwischen einem Dipslide und einem Plater?
Triage für Kühlschmierstoffanalyse
Früh morgens stehen alle eingetroffenen Kühlschmierstoffproben von Kunden aus der ganzen Welt in Reih und Glied auf dem Labortisch im Kundendienst. Jede Probe wird mit einem Entnahmeprotokoll geliefert. Darauf werden Kundename, eingesetztes Produkte, Tankgrösse, Befüllungsdatum, u.v.m. dokumentiert. Auch Messungen der Konzentration und der pH-Wert vor Ort sind enthalten. Jede dieser Kundenprobe erhält nun eine eindeutige interne Nummer und alle erhobenen Daten werden elektronisch erfasst. Unter den eingetroffenen Proben, welche die Standardanalyse durchlaufen, befinden sich die folgenden zwei Gebrauchtemulsionen, auf welche ich nun ein weniger genauer eingehen werde:
Kundenprobe 1
Kundenprobe Nr. 1 / Kundenprobe aus Deutschland
Unser Kühlschmierstoff B-Cool ist bei einem Deutschen Kunden im Einsatz. Der pH-Wert und die Konzentration wurden vor Ort bereits gemessen und unser Aussendienstmitarbeiter schickte für weitere Analysen eine Probe aus dem 6’000 Liter Tank in die Schweiz.
Kundenprobe Nr. 2 / Kundenprobe aus der Schweiz
Bei einem Schweizer Kunden ist seit mehreren Jahren ein Blasocut Kühlschmierstoff im Einsatz. Um den Zustand seiner Emulsion zu überprüfen wurde von seiner Zentralanlage eine Probe der Gebrauchtemulsion gezogen. Aufgrund ihrer verschiedenen Produkteigenschaften durchlaufen die zwei Kundenproben nun unterschiedliche Testverfahren.
Kundenprobe 2
Hefe, Schimmelpilz und Bakterien kultiviert auf Nährstoffagar
Kundenprobe Nr. 1 – Analyse für konservierte Produkte:

Bei traditionellen Produkten wird üblicherweise kein mikrobiologisches Wachstum toleriert, weil die Inhaltstoffe das Wachstum von Mikroorganismen im gebrauchsfertigen Produkt unterdrücken.

Um zu überprüfen, ob mit dem Kühlschmierstoff alles in Ordnung ist, verwenden wir für die Analyse den sogenannten Dipslide.

Der Dipslide ist ein Tauchobjektträger der auf beiden Seiten mit einem Nährstoffagar beschichtet ist. Wenn Bakterien, Hefe und/oder Schimmelpilze vorhanden sind, teilen sich diese so oft auf dem Dipslide bis sie zu einer von Auge sichtbaren Kolonie anwachsen. Nach diesem Test wissen wir, ob ein mikrobiologisches Wachstum vorhanden ist oder nicht, und ob es sich um Bakterien oder Pilze handelt.

Kundenprobe Nr. 2 – Blasocut-Produkte:

Bei dieser Produktegruppe handelt es sich um sogenannte Biokonzept-Produkte, bei denen bewusst auf Bakterizide verzichtet wird. Es wird das Wachstum eines bestimmten harmlosen Wasserkeims gezielt gefördert, der durch das Anmischwasser in die Emulsion gelangt.

Die Blasocut Produkte werden mittels Plater analysiert. Auch hier kommt ein Nährstoffagar zum Einsatz um die Mikroorganismen zu kultivieren. Auf diesem bilden sich im Gegensatz zum Dipslide jedoch differenzierte Kolonien in unterschiedlichen Farben, Formen und Oberflächen aus. Auch der Geruch, der je nach Art der Kolonien sehr unterschiedlich sein kann, hilft uns die Mikroorganismen der richtigen Gattung und Art zuzuordnen.

Die Dipslides und Plater werden bei 30 bis 35°C inkubiert – denn Mikroorganismen aus dem Kühlschmierstoff mögen es warm. Innert 48 Stunden teilen sich Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze, wenn diese im Kühlschmierstoff in wachstumsfähiger Form vorhanden sind und bilden sichtbare Kolonien. Bei den Displide für die traditionellen Produkte wissen wir somit ob das System stabil ist. Bei den Plater für die Biokonzept Produkte wissen wir nach dem Test genau welche Bakterien unseren Kühlschmierstoff besiedeln.
Auswertung der Proben und Empfehlungen an den Kunden

Die Auswertung der Proben dauert bei Standardanalysen rund zwei bis drei Arbeitstage. Nach Abschluss der Untersuchungen erhalten die Kunden einen Bericht, der alle gemessenen Parameter der verschiedenen Labore enthaltet und ob eine Steuermassnahme eingeleitet werden sollte.

Die Kundenprobe Nr. 1 aus Deutschland weist einen leeren Dipslide auf. Da kein Wachstum auf den Tauchträgern festgestellt werden konnte, besteht nun die Gewissheit, dass der eingesetzte Kühlschmierstoff stabil ist.

Bei der Kundenprobe Nr. 2 aus der Schweiz wurde ein Plater angesetzt und wir sehen, dass das als Leitkeim bezeichnete Bakterium dominiert. Die charakteristischen Kolonien geben uns die Rückmeldung, dass sein Biokonzept ebenfalls stabil ist.

In meinem nächsten Blog Post gehe ich auf die spezifischen Analysemethoden ein, wie zum Beispiel die PCR DNA-Analyse oder das Durchflusszytometrie-Gerät, für die wir eine spezielle Aufreinigung eigens für Kühlschmiersstoffproben entwickelt haben. Diese und weitere Analysemethoden kommen nur bei bestimmten Kundenproben und für Forschungszwecke zum Einsatz und könnnen nicht von jedem Kühlschmierstofflabor vorgenommen werden.

Erstellen von Kundenberichten am PC