Kompetenzausbau im Bereich Minimalmengenschmierung
Die GROB G550 umgerüstet auf MMS im Technologiecenter von Blaser Swisslube
Dazu investierte Blaser in eine neue GROB-Maschine und stellte diese auf Minimalmengenschmierung (MMS) um. Eine ganzheitliche Herangehensweise unter Berücksichtigung aller am Prozess beteiligten Parameter ist typisch. Darum arbeitet Blaser auch mit unterschiedlichen Partnern, wie zum Beispiel EMUGE zusammen.
Ein Kühlschmierstoffhersteller, der sich für MMS interessiert (oder einsetzt) – ein Widerspruch?
Kühlschmierstoff und Minimalmengenschmierung gehen für Blaser Swisslube miteinander einher. Was für die einen etwas komisch klingen mag, ist für das Schweizer Familienunternehmen normal. „Wir sind bestrebt, unseren Kunden stets einen messbaren Mehrwert im Bereich der Kühl- und Schmierlösungen zu liefern. Sei dies mit einem passenden Kühlschmierstoff oder eben mit einer auf den Prozess abgestimmten Minimalmengenschmierung“, erklärt Marc Blaser, CEO von Blaser Swisslube. Um das Knowhow im Bereich MMS auszubauen, wurde in diesem Jahr eine GROB Maschine G550 angeschafft, welche spezifisch für die MMS-Fertigung umgebaut wurde. „Wir wollen uns stetig weiterentwickeln und die Wirkungsfelder in der MMS besser verstehen. Dazu arbeiten wir eng mit Partnern zusammen“, schliesst er ab.
Gewindeformen auf der GROB mit Werkzeug von EMUGE
Kompetenz Minimalmengenschmierung
Beim Einsatz von MMS ist immer der gesamte Prozess zu betrachten. Im Bereich der MMS wurden in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt, was auch die Kühlschmierstoffhersteller vor die Herausforderung stellt, speziell dafür geeignete Produkte zu entwickeln. Bei geeigneten Zerspanprozessen und der richtigen Umsetzung erkennt Blaser Swisslube ein grosses Potenzial in der MMS. Eine Umstellung auf MMS verlangt eine Anpassung von Werkzeugen und Prozessparametern. Die Erfahrung mit MMS-Prozessen fehlt aber bei vielen Anwendern, was durch das Hinzuziehen von Experten und dem Wissen von Werkzeug-, Geräte – und KSS-Lieferanten kompensiert werden kann.
„Mit der auf MMS umgerüsteten Maschine kann Blaser Swisslube Anwendungen und Materialien mit MMS, Schneid- und Schleifölen und wassermischbaren Kühlschmierstoffen vergleichen und praxisnahe Prozesskenntnisse aufbauen. „Wir wollen Antworten auf die Fragen unserer Kunden geben – auch im Bereich MMS“, so Tobias Mathys, Process Engineering Manager bei Blaser Swisslube.
Prozessentwicklung mit EMUGE
Anfang 2019 startete ein Projekt mit EMUGE. Ziel der Forschungsarbeit war im Bereich des Gewindeformens in Stahllegierungen Erkenntnisse hinsichtlich der Schnittkräfte in Korrelation mit dem verwendeten MMS-Produktes zu erlangen. Hierfür wurden Gewinde mit einem Werkzeug von EMUGE geformt, welche oft im Bereich der Luftfahrt wie auch in der Automobilindustrie anzutreffen sind.
Nicht alle Werkstoffe sind aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften zum Umformen geeignet. Umformfähige Werkstoffe müssen eine Zugfestigkeit von weniger als 1400 N/mm2 bei einer Dehnung von mindestens 5 % aufweisen. „Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Materialien und Legierungen sind enorm. Unser Anspruch als MMS-Partner ist es, das optimale Prozessfenster für unsere MMS-Lösungen zu kennen“, ergänzt Tobias Mathys. „Das Drehmoment hängt von den Faktoren Material, Schmierung, Vorfertigungsdurchmesser, Gewindemaß, Geometrie und auch Werkzeugbeschichtung ab. Dank der hohen Qualitätsstandards der EMUGE-Werkzeuge und dem umfassenden Prozesswissen ihrer Technologen konnten wir ein reproduzierbares Prüfverfahren entwickeln. Mit dieser Methode können wir Aussagen über unsere Produkte und deren Anwendungsbereich treffen“, so Tobias Mathys abschließend.
Blaser Swisslube Mitarbeiter bei der Auswertung der Daten